Deep Secrets 03 - Verbotene Träume by Lisa Renee Jones
Autor:Lisa Renee Jones [Jones, Lisa Renee]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
veröffentlicht: 2015-01-14T16:00:00+00:00
TEIL 4
Verzehrt
Zwanzig Minuten später stehe ich endlich vor den Toren des Clubs. Ich habe drei Anrufe von Crystal ignoriert und ohne Erfolg versucht, meinen Vater zu erreichen. Der Club ist nur ein paar Blocks von meinem Haus in Cow Hollow entfernt. Ich gebe einen Code ein, und das Stahltor beginnt sich zu öffnen. Ich kündige mich über die Gegensprechanlage an und weise den Portier an: »Sagen Sie Kurt, dass ich da bin.«
Ich fahre die lange, dicht belaubte Einfahrt entlang, um vor dem weitläufigen Herrenhaus zu parken, das nur eines von zahlreichen Gebäuden auf dem riesigen Gelände ist. Als ich aussteige, reiche ich einem der langjährigen Portiers meine Schlüssel. Wortlos eile ich die Treppe zu den roten Flügeltüren hinauf, die Geld und Macht symbolisieren.
Ein weiterer langjähriger Angestellter, ein Wachmann in dem schwarzen Anzug, den ich als obligatorische Dienstkleidung vorschreibe, begrüßt mich oben an der Treppe. Ich betrete das Haus. Die Mitglieder zahlen viel Geld, um dem Club beitreten zu können, und das Foyer ist, wie auch das übrige Anwesen, mit edlen Kunstwerken und teuren Möbeln ausgestattet, um die luxuriöse Atmosphäre zu schaffen, die die Mitglieder erwarten. Die Clubbeiträge sichern auch Vertraulichkeit, sowohl bei Mitgliedern als auch bei Angestellten, und ich bin als Meister hier für alle verantwortlich – eine Rolle, die ich äußerst ernst nehme. Die Vorstellung, meinen Pflichten nicht nachzukommen, ist unvorstellbar, und dass Ava die Geheimnisse der Mitgliedschaft verraten hat, ist ein Versagen.
Kurt, ein Ex-Navy-SEAL und Chef des Sicherheitsdienstes, kommt mir im Foyer entgegen. Seine langen blonden Haare hat er im Nacken zu einem Zopf zusammengebunden. Auf seiner Wange prangt eine Narbe, die er mit Stolz trägt.
»In mein Büro«, befehle ich. Wir eilen eine Nebentreppe hinunter. Sie ist nicht so prächtig wie die Treppe mit Mahagonigeländer, die in den ersten Stock führt. Sie führt ins Untergeschoss, in dem ein Kerkerbereich und mein Büro liegen.
Eine Erinnerung überfällt mich, als ich unten an der Treppe angekommen bin. Ich habe Sara einmal hier herunter in den Kerker gebracht. Es war die Nacht gewesen, in der Chris außer sich geraten war, weil sein kleiner Junge an Krebs gestorben war. Er war in die Dunkelheit getaumelt und ließ sich über alle Grenzen der Sicherheit und Vernunft hinweg auspeitschen. Chris war einmal ein Freund gewesen, und ich wollte ihm helfen. Es war meine Aufgabe als Dom, die Entscheidung zu treffen und die Bestrafung, die er verlangte, zu untersagen. Und ich versuchte zwar zu verhindern, dass Sara sich mit Chris einließ, aber ich wusste auch, dass nur sie ihn aus dem Kerker in meinem Club befreien konnte.
Bis zu diesem Punkt hatte ich die Macht, die er Sara über sich gab, und die Macht, die er in zunehmendem Maße über sie gewann, gefürchtet, da ich ja wusste, wie kaputt Chris tatsächlich war. Mir war nicht klar gewesen, dass ich im Grunde fürchtete, sie sei seine Rebecca, eine Frau, die er zerstören würde. In jener Nacht war ich nur dankbar gewesen, dass sie ihn gerettet hatte, aber ich hatte mir auch geschworen, dass ich nie in seine Situation kommen wollte.
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